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Katecheten/Katechetinnen

Wahrnehmung: Die Katecheten leisten ein hohes persönliches und zeitliches Engagement. Dies geschieht neben Familie, Beruf und anderen Verpflichtungen. Die Katecheten leben eine Zeit lang mit den Kindern in der Gruppe, um ihnen den Glauben weiterzugeben. Sie stoßen zunehmend auf Grenzen, wenn das Fest im Vordergrund steht (vgl. Abschnitt 4.5: ''Sakramentenkatechese''). Schmerzlich klingt die Feststellung in den Voten, daß die Anzahl der Katecheten oft zu gering ist. Als wohltuend und hilfreich wird die Begleitung der Katechetenrunde durch Hauptamtliche bezeichnet. Andererseits wird aber auch auf die begrenzten Ressourcen der Hauptamtlichen hingewiesen. Gelegentlich werden gewisse Hoffnungen auf Zusammenarbeit im Seelsorgebereich gesetzt.

... nimmt mit Freude die vielfältige Bereitschaft der weiblichen und männlichen Gemeindemitglieder wahr, sich an der Verkündigung zu beteiligen. Diese aktiven Christen beziehen ihre Berufung und Kompetenz aus dem Getauftsein, der Firmung und der Zugehörigkeit zur Gemeinde. (D-313)
Auf der anderen Seite stehen die KatechetInnen und Seelsorger. Vor allem erstere nehmen sich trotz Familie, Beruf und anderem Engagement die Zeit, fremde Kinder zu sich nach Hause einzuladen und eine Zeit lang in der Gruppe mit ihnen zu leben, um ihnen den Glauben weiterzugeben. Sie stellen sich den Fragen, Schwierigkeiten, die die Kinder mitbringen und versuchen, die Stunden den Kindern angemessen zu gestalten. (G144-211-0)
Die Katecheten und Katechetinnen ... stoßen zunehmend in ihrer Arbeit an Grenzen, wenn häufig der Festcharakter im Vordergrund steht, statt Gott selbst. (G171-283-0)
Die Verfügbarkeit eines festen - allerdings für neue Helfer offenen - Stamms von Katecheten wurde als hilfreich angesehen. (G251-562-0)


Einschätzung: Die Mitwirkung von Katecheten ist unverzichtbarer Bestandteil heutiger Gemeinden. Die Katecheten sollen in Verbindung zum Leben in der Gemeinde stehen und im Glauben verwurzelte Menschen sein, die zum Vorbild werden können. Sie sollten mit einer gewissen Fachkompetenz (pädagogisch, psychologisch) und einem ausreichenden Schatz an Glaubenswissen ausgestattet sein. Wichtig ist auch, daß sie selbst erfahren haben, daß Glaubensweitergabe ein ganzheitlicher kommunikativer Prozeß ist. Weil die Mitarbeit oftmals ''learning by doing'' ist, wird der Begleitung von Katechetenkreisen ein hoher Stellenwert zuerkannt.

Bei Katecheten im engeren Sinne sollte im Lebensvollzug ihre Verbindung zur Gemeinde offenbar werden. (G367-923-0) Für diese verantwortungsvolle Aufgabe sollten Personen ausgewählt werden, die über ein fundiertes Glaubenswissen verfügen und pädagogische und psychologische Fähigkeiten haben. Sie müssen für diese Aufgabe grundlegend vorbereitet werden. (G181-308-0)
Wir halten es für wichtig, auch und gerade junge Katecheten einzusetzen, die Kindern und auch deren Eltern vermitteln können, daß sie mit dem Glauben noch nicht ''fertig'' sind, sondern daß Glauben ein permanenter Prozeß ist. (VS-005-160)
Auch für die Zulassung als Katechet können letztlich keine Kriterien genannt werden. Für manche nicht mehr ''praktizierende'' Eltern ist die Mitarbeit in der Katechese eine Chance, zum Glauben und zur Gemeinde zurückzufinden. Voraussetzung ist jedoch eine kompetente religiöse Begleitung der Katecheten. (G171-287-0)


Perspektiven: Allem voran wird die Absicherung der fachlichen, theologischen und spirituellen Begleitung und des regelmäßigen Erfahrungsaustausches gefordert: Aus-und Fortbildungsangebote für Katecheten auf unterschiedlichen Ebenen (Bistum, Dekanat, Seelsorgebereich, gemeindenah).
Erfahrungsaustausch auf Bistumsebene wird ebenso gewünscht wie schriftliche Hilfestellung und das Vorstellen katechetischer Modelle. Weil das Katechetwerden einen Lernprozeß darstellt, an den sich manche nicht heranwagen, werden Einstiegsseminare und Hospitation als Hilfen vorgeschlagen. In manchen Voten wird angeregt, das ''Amt'' des Katecheten wiederzubeleben. Auch über die Einführung von bezahlten Begleitern für die ehrenamtlich tätigen Katecheten wird nachgedacht.

Die gewonnenen KatechetInnen müssen 14tägig vom Priester begleitet werden und Gelegenheit haben, Probleme und Zweifel auszusprechen, Fragen zu stellen, eigenes Glaubenswissen zu vervollständigen. (G363-868-0)
Dringend wünschen wir uns mehr Fortbildungsmöglichkeiten für Katecheten und Katechetinnen, in denen es: a) um die persönliche Weiterbildung ihres Glaubens geht, b) um methodisch-didaktische Hilfen für die Unterweisung der Kinder und Jugendlichen. Hier ist der Bedarf nach einem durchgängigen Konzept für die Katechese. (G171-283-0)
Wir votieren dafür, daß auf Dekanatsebene die Ausbildung und inhaltliche Befähigung von Katechetinnen und Katecheten angesiedelt wird. (D-228)
Wünschenswert wäre ein Ausbau der Abteilung Gemeindepastoral/ Gemeindekatechese, um Hilfestellung für die ehrenamtlich Tätigen in den Pfarrgemeinden leisten zu können. (G261-627-0)
Nötig wären im Vorfeld der Sakramentenvorbereitung zudem eigene Schulungsseminare für Männer und Frauen, die sich ein Engagement in der katechetischen Arbeit zwar vorstellen können, sich aber aus oben genannten Gründen nicht zutrauen, diese Arbeit zu machen. (G143-197-0)
Bei dem fortschreitenden Priestermangel müßte neben dem Amt des Diakons und des Pastoralreferenten auch das Amt des Katecheten wieder belebt werden. (G133-151-0)