Kirchliche Verkündigung, Verlautbarungen, Veröffentlichungen
Wahrnehmung: Der Bedarf an Lebensorientierung ist angesichts der
gesellschaftlichen Situation nach wie vor hoch und die Erwartungen an
Kirche - so die Votenlage - beträchtlich. Es wird auch von der Erfahrung
berichtet, daß die Lebensfragen der Christen und die offiziellen Antworten
der Kirche immer weiter auseinanderdriften. Viele Menschen erleben Kirche
bei Verlautbarungen bevormundend, und in den Medien wird der Eindruck
erweckt, Kirche sei hauptsächlich an Fragen der Sexualmoral und des
Gehorsams interessiert. Es wird auch beklagt, daß sich die Christen
sehr oft nicht genügend mit wichtigen Verlautbarungen auseinandergesetzt
haben. Kirchliche Verlautbarungen werden durchaus als hilfreich angesehen,
wenn sie zeitgemäß, verständlich und lebensbezogen den Glauben zur
Sprache bringen. Vielfach werden kirchliche Schreiben aber als kontraproduktiv
bewertet und bewirken, daß Christen nicht ernst genommen werden.
Perspektiven: Es wird gefordert, daß kirchliche Verlautbarungen
in Sprache und Inhalt an den Fragen der Zeit orientiert sind und die
Frohe Botschaft (weniger Normen) zum Klingen bringen sollen. Sie sollen
mehr Ermutigung als Belehrung oder Verbote enthalten.
In öffentlichen Verlautbarungen darf die Verkündigung der Frohen Botschaft nicht zu kurz kommen. Der im Gottvertrauen nach vorne gerichtete Blick kann Kraft und Ermutigung geben. Positive Worte als Hilfe für einen verantwortungsbewußten Umgang mit der Freiheit finden eher Gehör. (G143-175-0)