Stellung der Frau in der Gemeinde
Stellung der Frau in der Gemeinde
Die Gemeinde lebt von der Arbeit der Frauen: Sie sind zahlenmäßig am
stärksten in den Gemeindegottesdiensten vertreten, sie legen den Grundstein
für Glauben und Leben in der Familie und in der Kirche, sie arbeiten in
Liturgie und Gottesdienst, in Gremien und Ausschüssen, in Katechese und
Caritas mit und treffen sich zu gemeinsamen Aktivitäten und zum Gespräch.
Ohne dieses ''dienende Handeln'' würde die Arbeit in den Gemeinden
zusammenbrechen. Nur wenige betonen die positive Zusammenarbeit zwischen
Frauen und Seelsorgern; etliche Votanten (24) konstatieren, daß die Arbeit
der Frauen durch die Seelsorger nicht ausreichend wertgeschätzt wird
(Siehe auch Kapitel 6: ''Laien in der Kirche'').
Dort, wo die Zusammenarbeit in der Gemeinde gelingt und Frauen Anerkennung
finden, wird der Unterschied zur mangelnden Mitverantwortung in der
Amtskirche um so krasser erlebt.
Frauen, vor allem in der mittleren Generation, fühlen sich in ihrer
Auseinandersetzung mit Jugendlichen verunsichert und allein gelassen;
jüngere Frauen erleben, daß sie mit ihren konkreten Lebensfragen in
der Gemeinde zu wenig angesprochen werden.
Frauen haben in der Kirche immer nur Hilfspositionen und ehrenamtliche Tätigkeiten zu erfüllen. Sie sind damit die berühmten Stützpfeiler, ohne die die Kirche wie ein Kartenhaus zusammenbrechen würde. (G143-195-0)
Die ganze Macht ist in den Händen der Männer. Die Gemeinde lebt aber vorwiegend von der Arbeit der Frauen. (G213-401-0)
Dieses ''dienende Handeln'' wird zwar gern gesehen, ist aber gering angesehen und wird vielfach ausgenutzt. (G134-167-0)
In den Arbeitsgebieten der Pfarrgemeinde, in denen Frauen sich betätigen, erfahren sie eine hohe Wertschätzung. Um so krasser wird auf der Ebene der Gesamtkirche die mangelnde Mitwirkungs- und Mitverantwortungsmöglichkeit von Frauen empfunden. (G223-472-0)
Jüngere Frauen, Berufstätige und Unverheiratete fühlen sich in ihren konkreten Lebensfragen zu wenig angesprochen. Die lebensprägende Kraft des Glaubens wird dadurch vielfach nicht erfahren. Frauen der mittleren Generation mit heranwachsenden Kindern spüren diese Unsicherheit verstärkt in der Auseinandersetzung mit den Jugendlichen. (G143-195-0)