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Bischofswahl

Die Forderung, neben dem Domkapitel solle den Gläubigen eine wirkliche Mitwirkung an der Bischofswahl ermöglicht werden, führte zur nächsten Diskussion. Die Argumente: Dies ist Praxis in der frühen Kirche, das ist bis heute in einigen Diözesen so üblich, das erfordert die Inkulturation in die heutige Zeit. Nicht gewünscht ist eine Art Urwahl oder Basisdemokratie. Aber man will auch keine Monarchie, sondern eine ,,Christokratie``. Der Dompropst erinnerte daran, daß der Papst in rund 95 Prozent aller Fälle von Bischofsernennungen frei sei. In einigen deutschen Diözesen dürfe zwar das Domkapitel wählen, sei aber durch zahlreiche Vorschriften gebunden. Ein Kirchenhistoriker mahnte, daran zu denken, daß die Qualität der Bischöfe nicht davon abhänge, wer sie wähle. Rund 1.000 Jahre der Kirchengeschichte sei der Papst nur in Streitfällen mit der Bischofsernennung befaßt gewesen. Die Diskussion ergab noch kein Modell für eine Beteiligung, allerdings den Wunsch, Vorschläge zu erarbeiten. Der Erzbischof warf zudem in die Diskussion ein, daß man - wie bei der Papstwahl - auch ein Panorama, eine Hintergrundfolie entwerfen könne, wie ein möglicher Kandidat geartet sein müsse. Zur Abstimmung stellte Kardinal Meisner die Frage:

,,Sind Sie der Meinung, daß bei einer Bischofsernennung im Erzbistum Köln Modalitäten gefunden werden sollten, in denen die Wünsche der Gemeinden stärker berücksichtigt werden¿`

Mit Ja antworteten 127 (93,3 Prozent),
mit Nein 7 (5,1 Prozent),
es enthielten sich 2 (1,4 Prozent).